
Albträume und Schlafwandeln stören den Schlaf. Während Schlafwandeln eher ein unkritisches (wenn auch unangenehmes) Symptom im Kindes- und Jugendalter ist, kann an Albträumen im Erwachsenenalter therapeutisch gearbeitet werden.
Inhaltsübersicht
Albträume bei Erwachsenen
Fast alle Erwachsenen geben an in ihrer Kindheit Albträume gehabt zu haben. Ca. 5% der Kinder und Erwachsenen haben häufiger Albträume. Oft sind es Themen wie Verfolgung oder Tod, die uns belasten. Wenn Sie unter Ihren wiederkehrenden Albträumen leiden, sollten Sie sich Unterstützung suchen. Oft sind psychische Ursachen ein mitverursachender Faktor bei Schlafstörungen.
Albträume sind intensive Träumen mit starker Angst oder Furcht. Der Träumende kann sich dabei sehr detailliert an Inhalte erinnern.
Inhalte sind oft:
- Die Bedrohung des Lebens, der Sicherheit oder der Selbstachtung.
- Verfolgung.
- Der eigene Tod.
- Fallen ins Bodenlose.
Diese Themen wiederholen sich in den Träumen oft. Oft wacht der Betroffene an besonders bedrohlichen Stellen auf und ist dann hellwach und emotional aufgewühlt. Während des Albtraumes ist äusserlich i.d.R. kein Schreien zu hören.
Träume und auch Albträume finden meist in REM-Phasen statt, d.h. eher zum Schluss der Nachtphase.
Nachtangst (Pavor Nocturnus)
Ähnlich wie ein Albtraum wird die “Nachtangst” (Pavor Nocturnus) empfunden. Es sind auch Phasen großer Furcht und Panik. Jedoch ist der Ablauf hier anders:
- Heftiges Schreien und Bewegen.
- Plötzliches Aufsetzen oder Aufstehen mit einem Panikschrei.
- Auftreten nicht in der REM-Phase wie beim Albtraum, sondern gewöhnlich im ersten Drittel des Nachtschlafes. Der Vorgang dauert meist ca. 10 Minuten.
- Nach dem Hochschrecken besteht oft keine Orientierung und Flucht kann einsetzen.
- Nach dem vollständigen Erwachen fehlt meist die Erinnerung an das Geträumte. Es sind keine zusammenhängenden Details wie beim Albtraum vorhanden.
- Auftreten primär im Kindes- und Jugendalter.
Schlafwandeln (Somnambulismus)
Schlafwandeln ist eine Mischung aus Schlaf und Wachsein. In diesem Zustand steht der Betroffene auf und geht umher. Das Bewusstsein ist dabei gemindert. Nach dem Aufwachen gibt es meist keine Erinnerung mehr an das Schlafwandeln. Wie beim Pavor Nocturnus tritt das Phänomen im ersten Drittel der Nacht auf, also in der Tiefschlafphase. Ebenso wie beim Pavor Nocturnus besteht Schlafwandeln hauptsächlich im Kindes- und Jugendalter und hört danach auf.
Ursachen für Schlafwandeln und Nachtangst:
- Es wird eine unvollständige Weckreaktion des Körpers vermutet. Dadurch treten die oben beschriebenen Symptome auf, ohne daß der Betroffene vollständig wach wird.
- Da beides in der Tiefschlafphase auftritt, hängen die Symptome eher nicht mit geträumtem zusammen, da Träume primär im letzten Drittel des Schlafes (REM Phase) auftreten.
- Genetische Veranlagung ist vorhanden. Die Symptome treten familiär gehäuft auf.
- Schlafwandeln und Nachtangst treten zudem vermehrt nach Übermüdung, Stress und emotionaler Belastung auf.
Was tun bei Albträumen und Schlafwandeln?
Schlafwandeln in der Kindheit und Jugend ist in der Regel harmlos. Wenn kein Hinweis auf psychische Störungen vorliegen, braucht es auch keine Psychotherapie. Vorbeugende Maßnahmen bei Schlafwandeln sind sinnvoll, so dass sich der Betroffene beim Schlafwandeln nicht verletzt.
Unterstützend können Entspannungstechniken hilfreich sein. Häufig werden Techniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung eingesetzt. Aber auch “Schlafedukation”, d.h. das Vermitteln wichtiger Informationen rund um Schlafphysiologie und die Reduktion beeinträchtigender Rahmenbedingungen sind wichtig. Sind psychische Belastungen die Ursache für die Schlafstörungen, so wird primär auch an diesen gearbeitet.
Bei Albträumen können auch therapeutische Kurzinterventionen helfen. Z.B. der Umgestaltung eines Traumes mit speziellen therapeutischen Techniken.
Ausschluss organischer Ursachen durch einen Arzt
Bitte beachten Sie: Sollten Sie über längere Zeit unter Schlafstörungen leiden, suchen Sie einen Arzt auf um eine organische Ursache auszuschließen. Bei psychischen Ursachen wie belastenden Lebensphasen, Stress oder beruflichen Problemen kann Sie auch ein Coach, Psychotherapeut oder Heilpraktiker für Psychotherapie unterstützen.